Südtirol – Die 2te

Und wieder heißt es: Sei (fast) live dabei.

Hier in Südtirol gehen nicht nur die Uhren etwas anders – Auch Internet ist nicht gleich Internet, hier auf dieser Berghütte. So tröpfeln die einzelnen Bytes nur sehr gemächlich durch die marode Leitung ins Tal und machen das Verfassen eines Blogs sehr schwierig, einen Bilderupload gar unmöglich. – Was sich nach meiner Rückkehr in die 4W (die World-Wide-Web-Welt) wieder geändert hat und ich den Blog dann doch noch fertigstellen konnte.

Freitag


Für 23:00 Uhr ist der Start ab Köln geplant – leider verzögert sich das ganze um anderthalb Stunden. Wir kommen also erst gegen 00:30 Uhr los. Die Fahrt selbst ist dagegen erfrischend ereignislos und somit fällt dieser Abschnitt auch recht übersichtlich aus.

Samstag


Gegen 09:30 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft und widmen diesen Tag ganz dem Ziel, Energie für die kommenden Tage zu sammeln. Das erzielten wir durch: chillen, essen, trinken, chillen, chillen, in’s nächste Dorf schlendern, um dort weiter zu essen und zu trinken, wieder zurück zur Pension, chillen und dann schlafen.

Alle folgenden Tage haben in der Regel in etwa diesen Ablauf:

  • 07:00 Uhr: Aufstehen
  • 08:00 Uhr: Frühstück
  • 08:45 Uhr: Aufbruch zur jeweils anstehenden Route (teilweise mit einer Anfahrt von 1h)
  • Wandern, klettern, pausieren, wandern, wandern, pausieren, wandern …
  • Rückfahrt zur Unterkunft
  • Abendessen
  • Pläne für den kommenden Tag schmieden
  • Schlafen

Sonntag


“Der hohe Dieb” [Dauer: 5:30h – Strecke: 11.2km – Höhenmeter: 1020hm – Max. Höhe: 2712m] Dieses Mal wollten wir es am Anfang ruhig angehen und entschieden uns vernünftig für eine Route mit mittlerem Schwierigkeitsgrad. [envira-gallery id=”2206″]  

Montag


…kommt noch

[envira-gallery id=”2208″]

Dienstag


Heute hatten wir uns vorgenommen, den Vigiljocher Hochwart nochmals zu bezwingen. Aber Busladungen von Touristen waren uns bei der Talstation der Seilbahn zuvor gekommen. Durch eine geschätzte Wartezeit von 2h wurde das uns für die Tour zur Verfügung stehende Zeitfenster einfach zu klein. Wir hätten es vom Gipfel nicht mehr rechtzeitig zurück zur Bergstation für die letzte Seilbahnfahrt talwärts geschafft. Also entschieden wir uns spontan zu einer Tour vom Gampenpass zum Laugensee.

Laugensee

… kommt noch mehr 😉

Mittwoch


Hochwart, die zweite. 07:15 Uhr: Raus aus den Federn – Der Berg ruft! Unsere Ausrüstung hatten wir bereits am Vorabend bereitgestellt, um uns morgens möglichst viel Zeit zu sparen. Also Frühstück und los gehts. Diesmal ist von den Touristen-/Wanderermassen nichts zu sehen und wir können sofort die Gondel besteigen. Das fängt doch gut an. Von der Bergstation sind es 5 Gehminuten bis zum Sessellift, der uns zu unserem Startpunkt Vigiljoch bringen wird.

Alles passt. Ich fühl mich frisch und ausgeruht. Dazu kommen die Vorfreude und der Ehrgeiz, diesmal den Gipfel bezwingen zu können ohne dafür mit meinem Knie zu bezahlen. Der Sessellift Hier mischt sich das Gefühl von Geborgenheit während man leicht in den Sesseln hin und her gewiegt wird mit dem altersbedingtem Klappern der Konstruktion und dem Ächzen der Stahlseile.


Barbiner Latschenölbrennerei (von Meinrad Rabensteiner)

Geschichte Die Latschenölbrennerei wurde 1912 von meinem Uronkel auf der Barbiner Alm aufgebaut. Er musste anschließend in den 1. Weltkrieg ziehen und kam leider nicht mehr zurück. Nun übernahm mein Opa die Anlage und er produzierte mit einigen Angestellten hochwertiges Latschen- und Zirbelkieferöl. Anschließend übernahm mein Vater die Brennerei und bewirtschafte sie mit seiner Frau und Kindern. Dieser starb 1995 und ab jenem Tag mussten seine Frau und Kinder sich um den Betrieb kümmern. Im Herbst 2016 eröffnete ich, Meinrad Rabensteiner, die Orginale Barbianer Latschenölbrennerei erneut.

Produktion Die Latschensträucher u. Zirbelbäume werden im Frühjahr oder Herbst geschlägert. Anschließend werden Sie für ca. 2 Wochen in der Sonne liegen gelassen und es werden bis zu 4 cm dicke Äste verwendet, wo viele grüne Nadeln dran sind, dabei verwende ich die Motorsäge und den Beil (Axt) und die Äste werden mit einem Holzhäcksler zerkleinert (hackschnitzelähnlich) und mit dem Traktor zur Brennerei transportiert.

Hier wird der zerkleinerte Rohstoff, der in der freien Natur selbst gewachsen ist, von oben in Behälter gefüllt. Unten (Dampfzulauf) und oben (Öl, Wasserdampfabgang) wird ein Rohr angeschlossen. Das Latschen- und Zirbelkieferöl wird durch eine schonende Wasserdampfdestillation gewonnen. Der Wasserdampf wird durch Anheizen mit den ausgebrannten Latschen-und Zirbelholzteilen über einem Ofen erzeugt.

Das Öl und der Wasserdampf werden mit kaltem Wasser abgekühlt und anschließend fließt es weiter in einen Behälter, wo das Öl abgesiebt wird. Anschließend wird das Öl gefiltert und abgefüllt. Die zeitaufwendige und körperlich anstrengende Arbeit ist von Generation zu Generation weitergegeben worden, als Kunst des Latschenbrennens.

Rohmaterial Die Latschen gehören zur Familie der Kiefern und wachsen oberhalb der Baumgrenze (1800-2300m). Die Latschen sind sträucherartige Pflanzen, die in extremen Bedingungen (Wind, Schnee, Hagel, Kälte, Sonne) wachsen. Das gewonnene Latschenkieferöl hat eine starke, wohltuende Wirkung auf den Menschen.

Die Zirbel gehören zur Familie der Kiefer und wachsen ca. auf 1600-2200 Höhenmeter. Die Zirbel ist die Königin der Alpen, das Holz wird zum Schnitzen, als Möbel- und Bauholz verwendet. Es wurde statistisch nachgewiesen, dass Zirbenöl eine beruhigende Wirkung auf das Herz hat (während der Nacht wird der Herzschlag abgesenkt um bis zu 3.500 Schläge in 8 Stunden) wenn das Schlafzimmer nach Zirbelduft riecht. Aber dies wussten auch unsere Vorfahren schon. Beim Zirbelölbrennen ist die Ausbeute an Öl höher als bei Latschen.