Alter Schwede

Man hört ihn oft, wenn jemand überrascht, beeindruckt oder einfach sprachlos ist: „Alter Schwede!“
Aber hast du dich schon mal gefragt, was es eigentlich mit dem „Schweden“ auf sich hat – und warum er alt sein muss?

Wie so viele Redensarten hat auch diese eine spannende Geschichte – und sie führt uns ins 17. Jahrhundert zurück, genauer gesagt in die Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648). Damals hatte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm – auch bekannt als der Große Kurfürst – ein großes Problem: Seine Armee war geschwächt, unerfahren und schlecht ausgebildet.

Also tat er etwas Ungewöhnliches: Er holte sich Hilfe aus Schweden, das zu dieser Zeit über eine der kampferprobtesten Armeen Europas verfügte. Viele erfahrene schwedische Soldaten wurden als Ausbilder in das brandenburgische Heer geholt, um dort junge Rekruten zu schulen. Diese schwedischen Veteranen galten als besonders hart, klug und erfahren – echte Koryphäen auf ihrem Gebiet.

Mit der Zeit bürgerte sich unter den deutschen Soldaten der respektvolle Ausdruck „Alter Schwede“ für diese Ausbilder ein. Und auch außerhalb des Militärs verbreitete sich die Redensart – als anerkennender Ausruf für jemanden, der etwas Besonderes geleistet hat oder einfach beeindruckt.

Heute hat sich der Tonfall etwas verändert: „Alter Schwede!“ sagen wir, wenn wir überrascht sind – positiv oder negativ. Ob beim Blick auf eine riesige Rechnung, einen krassen Stunt oder einfach bei einer unerwarteten Nachricht: Der „alte Schwede“ ist zum festen Bestandteil unserer Alltagssprache geworden.