Jeder von uns ist schon mal „ins Fettnäpfchen getreten“ – vielleicht hast du im falschen Moment einen unbedachten Kommentar gemacht oder versehentlich ein sensibles Thema angesprochen. Doch woher kommt eigentlich diese merkwürdig klingende Redewendung? Was hat ein Fettnäpfchen mit peinlichen Situationen zu tun? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf Bedeutung und Herkunft dieser beliebten Redewendung.
Die Redewendung beschreibt eine Situation, in der man jemanden ungewollt kränkt oder sich ungeschickt verhält – meist durch eine unüberlegte Bemerkung oder ein misslungenes Verhalten. Es handelt sich also um einen sozialen Fauxpas, der unangenehm auffällt, auch wenn keine böse Absicht dahintersteckt.
Die Redewendung geht vermutlich auf den Alltag im ländlichen Raum früherer Jahrhunderte zurück. In vielen Bauernküchen stand ein offenes Gefäß mit tierischem Fett – meist Schweineschmalz – das zum Kochen, Braten oder Konservieren verwendet wurde. Dieses Fettnäpfchen stand oft in Bodennähe, manchmal ungeschützt.
Wer unaufmerksam war, konnte beim Betreten der Stube leicht hineintreten – und hatte nicht nur fettige Schuhe, sondern sich auch gleich bei den Gastgebern blamiert. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Fehltritt!
Mit der Zeit übertrug sich dieses Bild auf sprachlicher Ebene und wurde zum Symbol für taktloses oder unbeholfenes Verhalten.
Sprachwissenschaftlich ist die Wendung seit dem 19. Jahrhundert belegt. Sie hat sich zu einer festen Redensart im Deutschen entwickelt und wird heute in vielen Alltagssituationen verwendet – sowohl im privaten Gespräch als auch im Beruf.
Er stammt aus einer Zeit, in der Fett buchstäblich im Weg stand – heute steht er sinnbildlich für alles, was uns im sozialen Miteinander ausrutschen lässt.
Wer Fettnäpfchen vermeiden will, braucht also vor allem eins: Feingefühl.